Ehrenamtliche Pflegestellen gesucht

Einmal im Monat fliegt der Vereinsvorstand des Tierschutzvereins pro Tier e.V. nach Sardinien, um sich dort ein Bild von der traurigen Situation vor Ort zu machen und um dort - so weit es das Budget des Tierschutzvereins hergibt - aktiv mit Kastrationsaktionen zu helfen, aufzuklären und um Medikamente und Spezialfutter für die zum Teil seelisch und körperlich misshandelten Seelchen zu bringen, damit sie wieder zu Kräften kommen können, um dann in eine Pflegestelle (oder direkt in ihr neues Zuhause) nach Deutschland reisen zu können. Interessierte Adoptanten können das Tier dort nach Absprache mit dem Pflegestellenbetreuer und der Pflegestelle kennenlernen...

So viele Hunde und Katzen haben kein schützendes Dach über sich, von warmen Decken im Winter, schützenden und Schatten spendenden Unterschlüpfen im Sommer oder Schlafkörbchen für ihre müden und ausgezehrten, hungrigen, kleinen Körper ganz zu schweigen.
Die in der Vergangenheit schon ungewollten und ungeliebten 4-Beiner, um die sich niemand kümmern will, finden derzeit kaum Schutz vor dem ständigen Wechsel des Wetters und in der Regel ist auch kein Futter in gefahrloser Nähe. Dies gilt für Hunde und Katzen in Deutschland genauso wie für alle anderen Tiere im Ausland. Aber der Tierschutz sieht nicht weg und sucht immer wieder tierliebe Menschen, die den Tierschutz aktiv unterstützen möchten!  Nehmen Sie sich zuvor bitte noch einen Augenblick Zeit um den noch folgenden Text zu lesen, damit Sie zumindest im Groben und Ganzen schon mal eine Vorstellung davon bekommen, was Sie als Pflegestelle erwarten wird und was der Tierschutzverein von Ihnen erwartet, wenn Sie ihn als eherenamtliche Pflegestelle unterstützen möchten.
Gesucht werden ganz dringend Menschen, die Freude daran haben Kitten oder Hundewelpen mit oder auch ohne ihre Mütter bis zu ihrer Vermittlung aufzunehmen und sie bis dahin liebevoll und mit Familienanschluss auf das Familienleben vorzubereiten, was die Meisten von den Geschöpfen in ihrem Leben noch niemals kennen gelernt haben. Den Kleinsten müssen Sie unter Umständen sogar noch die Flasche geben, je nachdem was den Muttertieren in den ersten Tagen nach der Geburt zugestoßen ist. Oft haben die Muttertiere durch die mangelhafte Nahungsaufnahme viel zu wenig Milch, um ihre Babys ohne Hilfe aufzuziehen. Bis die Kleinen groß genug sind, um feste Nahrung zu sich zu nehmen, ist das ein zeitintensiver "Job", aber die Kleinen gesund aufwachsen zu sehen und verfolgen zu können, wie sie sich in Ihrer Obhut entwickeln, macht so viel Freude und die Tiere danken Ihnen Ihre Fürsorge mit großer Anhänglichkeit. Sie sind einfach wunderbare Gesellschafter, die immer ein offenes Ohr für Sie haben und dankbar jede Streicheleinheit genießen. Und das Gefühl, ihnen eine Chance zur Vermittlung in eine passende Familie ermöglicht zu haben entschädigt ganz sicher auch für die ein oder andere schlaflose Nacht, die Sie vielleicht damit verbringen, Fläschchen zu geben, kleine Bäuche zu massieren oder auch mal ein kleines Malheurchen aufzuwischen.  
Aber es sind natürlich nicht nur die Winzlinge, für die Pflegestellen gesucht werden. Es gibt auch Junghunde, erwachsene Hunde und Katzen die sich nach einem gemütlichen Körbchen an einem warmen Platz, regelmäßigem Futter und Ihre Fürsorge sehnen. Manchmal sind es chronisch kranke Tiere oder in der Vergangenheit misshandelte Tiere, die aufgrund ihrer schrecklichen Erfahrungen scheu und in sich zurückgezogen sind. Und manchmal sind es auch Tiere, die ein körperliches Handicap haben (z. B. nur 3 Beine oder Blindheit oder Taubheit). Auch diesen geschundenen Seelen möchte der Tierschutzverein dabei helfen, ein gutes Zuhause in Deutschland zu finden, damit sie wenigstens für den Rest ihres Lebens das Glück erfahren dürfen, wie es ist wenn sie geliebt und umsorgt werden,
Aus eigener Erfahrung mit meinem "Panik-Paketchen" Punto, der vor einigen Jahren als Pflegehund bei mir einzog und inzwischen aus meinem Leben gar nicht mehr wegzudenken ist, kann ich aus vollster Überzeugung sagen, dass es nichts Schöneres gibt als zu spüren, wenn das Tier beginnt Vertrauen aufzubauen. Schritt für Schritt. Manchmal braucht es viel Geduld und Zeit, bis Sie den ersten Erfolg für sich verbuchen können. Bei einem meiner eigenen Hunde und mir hat es tatsächlich 3 Monate gedauert, bis er sich in meiner Gegenwart überhaupt mal entspannen konnte und er sich gaaaanz vorsichtig über meine Anwesenheit freuen konnte. Das ist natürlich eine lange Zeit, zumal wir ein sehr intensives Zusammenleben hatten und haben, denn ich muss ihn nie alleine lassen. Aber es ist eine Herausforderung, die sich in jeder Hinsicht lohnt und mich immer wieder auch zu dicken Freuden-Tränen rührt, wenn ich beobachten kann wie sich diese Tiere ganz langsam in meiner Nähe entspannen können und bereit sind, mir ihr von den Menschen in der Vergangenheit zerstörtes Vertrauen langsam, wenn auch zögerlich zu schenken! 

Worüber Sie sich im klaren sein müssen, wenn Sie Pflegestelle werden möchten:
Im Tierschutz wird man ständig mit den unterschiedlichsten Tieren und deren Schicksalen konfrontiert. Manche Tiere sind ganz "unproblematisch" und auch sehr gut mit anderen Tieren zu vergesellschaften.
Aber es gibt auch immer wieder Einzelfälle, bei denen die Unterbringung mit fremden Artgenossen in einer Pflegestelle oder im Tierheim alles andere als einfach ist. Alte Tiere, die in ihrem bisherigen Leben vielleicht sehr viel Zuwendung erfahren haben, nun aber wegen einer Krankheit oder gar dem Todesfall von Frauchen oder Herrchen abgegeben wurden, weil sich niemand mehr verantwortlich für die treuen Seelen fühlt, geben sich plötzlich förmlich selber auf. Sensible, scheue Tiere, die das Vertrauen in den Menschen verloren haben, reagieren zum Teil ganz ähnlich. Sie ziehen sich in sich zurück und gehen in die totale Verweigerung.  Kranke Tiere, die für die Zeit der Genesung dem durch das Tierheim bedingten Stress nicht ausgesetzt werden können und/oder sollen, müssen eine vorübergehende Privatpflege bekommen. Chronisch kranke Tiere müssen unter Umständen von anderen Tieren getrennt untergebracht werden.
Manchmal gibt es auch Tiere mit Verhaltensauffälligkeiten, z. B. extrem unterwürfige Hunde und/oder Katzen, die sich überhaupt nicht in eine Gruppe von mehreren Artgenossen einfinden können. Und obwohl man sich redlich bemüht reicht das manchmal trotzdem nicht aus, um die Tiere innerhalb einer Gruppenhaltung in ein neues seelischen Gleichgewicht zu bringen, bis sie eine liebevolle und verständnisvolle neue Familie finden. In diesen Fällen wechselt das Tier dann in eine Pflegestelle, wo es Einzelprinz oder Einzelprinzessin sein darf.  Für all diese Tiere, gleich aus welchem Grund sie zu einem „Notfellchen“ geworden sind, sucht der Tierschutz immer wieder ehrenamtliche, private Pflegestellen.

Pflegestelle zu sein bedeutet weitaus mehr, als nur "eine nette Zeit mit einem Tier zu haben". Wenn Sie Pflegestelle werden möchten, so überlegen Sie sich bitte im Vorfeld ganz genau, ob Sie seelisch so stabil sind, dass Sie mit eventuellen Krankheiten eines Tieres sowie der Pflege, unter Umständen mit vorübergehender Unsauberkeit im Haus, Verhaltensauffälligkeiten oder anderen Handicaps wirklich umgehen können. Idealerweise haben Sie schon einige persönliche Erfahrungen mit anderen Artgenossen gemacht, für die Sie Pflegestelle werden möchten. Pflegestelle zu sein bedeutet auch, körperlich und psychisch belastbar zu sein und Sie brauchen ein hohes Maß an Zeit, Liebe und Verständnis für das Tier. Geduld ist ebenfalls eine ganz wichtige Grundvoraussetzung, denn besonders die scheuen und ängstlichen Tiere werden Ihnen hiervon viel abverlangen auf ihrem Weg, wieder Vertrauen fassen zu können.

Wenn Sie diese Punkte für sich alle mit "JA" beantworten können und weiterhin daran interessiert sind den Tierschutz als Pflegestelle unterstützen zu wollen, dann schreiben Sie mir bitte eine Mail mit Ihren wichtigsten Eckdaten an av@tierische-pflegestelle.de Ich werde mich daraufhin bei Ihnen melden und leite nach unserem persönlichen Kontakt Ihre Mail entsprechend weiter. Bitte schreiben Sie in Ihre Kontakt_Email unbedingt: Name und Postanschrift; Telefon; Emailadresse; Alter; Erfahrung mit der Pflege von Hunden/ Katzen (was natürlich kein unbedingtes Muss sein muss); haben Sie eigene Haustiere - wenn ja, welche?; arbeiten Sie in Vollzeit, Teilzeit oder sind Sie Hausfrau/ Hausmann - hierbei geht es dem Tierschutzverein ausschließlich um die Einschätzung, wie pflegeintensiv ein Pflegetier bei Ihnen sein dürfte; ist Ihre Familie/ Ihr Lebenspartner mit der Entscheidung Pflegestelle werden zu wollen, einverstanden?; leben Sie in einem Haus/ einer Wohnung mit/ohne Balkon, Terrasse, Garten; möchten Sie Pflegestelle für einen Hund, eine Katze oder evtl. sogar für beides werden?) Diese Infos dienen mir für unser persönliches Gespräch als erste Gesprächsgrundlage. Selbstverständlich werden Ihre Daten sehr vertraulich behandelt und werden keinesfalls ohne Ihr Wissen an andere Personen weiter gegeben. Sollte es nötig sein, dass ich Ihre Bewerbung weiterleiten soll, dann werde ich mich vorher bei Ihnen nochmals rückversichern, ob ich Ihre Daten tatsächlich weiterleiten darf und natürlich werde ich Ihnen auch Bescheid geben, an wen ich die Daten innerhalb des Tierschutzvereins weiterreichen werde.

Generell gilt:
Die Arbeit, die mit einer Pflegestelle verbunden ist, leisten Sie ehrenamtlich. Das bedeutet, Sie werden für Ihr persönliches Engagement von den Tierschutzvereinen nicht finanziell entlohnt. Inwieweit der Tierschutzverein die Futterkosten übernimmt, müssen Sie mit dem entsprechenden Tierschutzverein bitte persönlich besprechen, das ist je nach Tierschutzverein unterschiedlich. Tierarztkosten werden von den Tierschutzvereinen übernommen, müssen jedoch vor einer Behandlung mit dem Tierschutzverein abgesprochen wurden.

Sie können hier das ausführliche Informationsblatt des Tierschutzvereins proTier e.V. als Dokument aufrufen oder Sie füllen sofort das entsprechende Formular des Tierschutzvereins proTier e.V. aus, um sich als Pflegestelle für einen Hund oder eine Katze zu bewerben: Hundepflegestelle / Katzenpflegestelle